Veranstaltung

Bericht zum AmigaMeeting 2006 in Bad Bramstedt

An dieser Stelle möchte ich wie schon im letzten Jahr einen kleinen Bericht zum Amiga Meeting 2006 in Bad Bramstedt abgeben, das vom 13 bis zum 15.10.2006 statt fand.

Der Bericht erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und 100 prozentige Richtigkeit, sondern erzählt den Ablauf des Treffens aus meiner Sicht.

Viel Spass beim Lesen!

Nachdem ich meine beiden Rechner, Monitor, Kabel, Switch und Zubehör am Freitag gegen 12 Uhr in meinen Micra geladen hatte, machte ich mich auf den Weg nach Osnabrück, wo ich mit Axel Knabe verabredet war. Dank des Ferienbeginns in Niedersachsen war die Autobahn schon hier sehr gut gefüllt.

Vor Ort haben wir dann die von ihm angebotenen Produkte in seinen Avant geladen und sind voller Vorfreude in Richtung Bad Bramstedt aufgebrochen. Gegen 16:30 war das Ziel erreicht und mit jedem Amiga Meeting Wegweiser stieg die Freude nochmal stark an.

Timo Hoppe, Ingo Schmitz, Ingo Hoppe und Thorsten Mampel und viele andere aus dem Raum Hamburg waren ebenfalls schon da. Natürlich war auch Norbert Kapahnke mit seinem Equipment hinter dem Tresen und begrüßte uns gleich mit den Namensschildern und Zimmerschlüsseln.

Jetzt hieß es nur schnell den unliebsamen Teil erledigen: "Aufbauen". Schnell wurden die Rechner platzsparend aufgebaut und angeschlossen. Axel Knabe nutzte jedes Deko-Element der Örtlichkeiten. So zeigte sich, das die Festplattenschwingungsdämpfer auf der frei schwingenden Deckenlampe nicht funktionieren. Dafür waren die kleinen Löcher in den PS2 Packungen perfekt geeignet, um sie an die Lampe zu hängen.

Von Torsten Mampel kontinuierlich umrundet ("Los, was hast du dabei! Sag schon. Was ist die Überraschung!") baute Axel unbeeindruckt erstmal alles andere auf und zog dann wirklich als letztes das kleine Efika-Board aus der Tasche.

Aus Platzproblemen war ich gezwungen das Feld zu räumen und den ersten Rundgang zu machen. Nein, nicht weil das Board so groß war, sondern weil sich schlagartig 50% der Anwesenden um das neue Board drängelten. Ich nutzte die Gelegenheit um einige Leute zu begrüßen und nach der immerhin etwas über zwei Stunden langen Fahrt die Beine noch etwas zu vertreten.

Schnell füllte sich der Saal und überall waren neben weiteren Aufbauarbeiten viele Gespräche rund um das geliebte Thema im Gang. Axel Knabe beantwortete geduldig alle Fragen um Efika-Board und demonstrierte das MorphOS das Board mit all seinen Funktionen unterstützt. Wirklich ungläubige Personen, durften sogar ihren USB Stick in das Efika stecken, um anhand der eigenen Daten zu sehen, dass das Board und die Vorführung kein Fake ist.

Die 400 Mhz des Prozessors ließen auf eine Krücke schließen, aber wer mit einem Peg2 600 Mhz arbeitet, wird nicht wirklich einen großen Unterschied bemerken. Ambient läuft wie eine 1. und ohne einen Unterschied zum wirklich nur leicht schnelleren G3-600. Die 128 MB sind für MorphOS natürlich voll ausreichend, wenn man nicht gerade auswendige Grafikbearbeitung machen will, oder Speicherfresser wie das Spiel Ri-Li starten will, das selbst mit 256MB seinen Dienst verweigert.

Laut Axel Knabe sind derzeit keine größere Speicherbausteine verfügbar, die für das Board geeignet sind. Dadurch ist das Board derzeit nur mit 128MB bestückt. Das Board wäre aber schon in der Lage bis zu 512 aufzunehmen und die Hersteller haben für Ende des Jahres passende Bausteine angekündigt. Tests mit MPlayer zeigten, das Filme zwar flüssig gespielt werden, aber der Ton sich verschiebt. Warum das nicht funktionierte, konnte noch nicht wirklich ermittelt werden. Möglich ist natürlich das das Efika knapp zu langsam ist.

Die Größe ist wirklich beeindruckend. Auf den im Netz gezeigten Bildern wird das nicht wirklich deutlich. Viele waren durch den Kühlkörper auf der Grafikkarte irritiert und dachten das währe die CPU. Genauso kamen Fragen, wovon das Ganze eigentlich Bootet. Erst der wiederholte Hinweis, das das oben die Grafikkarte ist und die 2.5" Festplatte zwischen Efika und der AGP Karte sitzt brachte Klarheit.

Zusammen mit dem 7" Touch-Screen, der von Carsten Siegner bereits am Pegasos eingesetzt wurde, hätte man ein wirklich kompaktes Komplettsystem, das kaum größer ist als eine VHS-Videokassette. Bastler haben schon von Autoradioschacht, A1000 Gehäuse und anderen Ideen phantasiert. Fakt ist wohl eins: Dieses Board wird kaum einer in ein normales ATX-Gehäuse einbauen.

Der Verbrauch von knapp 4 W ohne Grafikkarte und Festplatte machen das Ding einfach genial. Egal ob als NAS Laufwerk mit Audioplayer (Stichwort: optischer Ausgang) oder als Streamingserver das Board macht eine gute Figur und lief soweit ich das gesehen habe ohne einen einzigen unerklärlichen Hänger. CPU Fresser wie das SDL Spiel "Primate Plunge" liefen wie eine 1 und ohne zu Ruckeln auf der Kiste. Ebenso beeindruckten die Geschwindigkeiten bei Quake2, FuBilliard, Neverball und Neverput.

Der Raum füllte sich recht schnell und schon bald wurde der Platz stellenweise schon knapp. Gegen 19 Uhr wurde wieder Essen gefasst und es gab Fisch mit Pommes und oder Bratkartoffeln. Danach gab es ein leckeres Dessert.

Fast der komplette restliche Freitag ging durch ein wenig Support für Ambient drauf. Durch die verschiedenen Implementierungen während der Nightly-Builds haben sich einige Leute sehr viel Müll aufgeladen, der mit aktuellen Ambientversionen zu Problemen und Geschwindigkeitseinbußen führt. Nachdem das alte System und die immer noch verbreitete Variante mit den ENV-Pfaden durchsetzte Konfiguration entfernt wurde. so mussten zwar die Aktionen neu definiert werden, aber das kann mit der GUI wirklich jeder.

Auch wurden einige Kompatiblitätsprobleme gelöst. So scheint der XPK Patch in der user-startup Auswirkungen auf komplett andere Programme zu haben. Ohne das es jemand bemerkt hat, zeigte die Uhr bereits 2 Uhr und ich machte mich auf den Weg in die Heia, fand aber erst nach einer knappen Stunde meinen Schlaf.

Unsanft wurde ich gegen 8 Uhr vom Handy aus dem Schlaf gerissen, traf ich bereits im Bad auf die erste Killerapplikation. Die "Bad Bramstedt-Mücke". Nachdem ich sie verfehlt hatte, setzte sie zum Gegenangriff an, sowas habe ich noch nicht erlebt. Wie füttert ihr dir?

Mit halb offenen Augen und Rechner Nummer 1 unterm Arm wollte ich die Gunst der Stunde nutzen und das freie Netz nutzen. Leider gab es keinen Strom, also Plan B: Frühstück.

Wie immer reichhaltig, sehr gut und neben dem Abendessen das einzig Gesunde, das der Körper an diesem Wochenende erwarten dürfte. Immer noch nicht voll Aufnahmebereit wurden die Gespräche bereits wieder auf das Thema Computer gelenkt, während eine Schlafmütze nach der Anderen eintraf. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Norbert aus dem Tiefschlaf gerissen werden konnte, um den Strom einzuschalten. Während vorher schon die Sicherung immer wieder sofort raussprang, drückte er nur den entsprechenden Hebel und es ging. Wenn man den Sicherungsautomaten ausbaut, steht bestimmt hinten drauf: "Personalifiziert für Norbert Kapahnke"

Nach dieser technischen Panne ging der Partybetrieb ungehemmt weiter. Leider gab es noch eine weitere. Matthias Goldisch ist mit Motorschaden liegen geblieben und seine Teilnahme war ungewiss. Wie sich im Lauf der Veranstaltung herausstellte, war seine Teilnahme zum Bedauern vieler ebenfalls auf der Stecke geblieben. Aber Axel Knabe und Alinea konnten mit einigen Hard und Softwareprodukten aushelfen. Kleiner Hinweis an alle langhaarigen mit starkem Bartwuchs: Beim nächsten Mal bitte Fön und Rasierer vergessen. Herr Knabe wird ihnen auch in diesem Fall mit passender Hardware aushelfen können.

Gegen 13 Uhr begannen die Präsentationen. Die sehr viel positiven Anklang fanden. Da hierzu noch die entsprechenden Videos veröffentlich werden und ich leider wegen anderer Dinge keine Zeit fand mir alles anzusehen, verkneife ich mir das mal. Insgesamt gibt es IMHO etwa 5 Stunden Videomaterial.

Ich habe mir lediglich die Zeit für Sputnik nehmen können und war positiv überrascht. Endlich eine voll sichtbare GMX Oberfläche und langsam ist wirklich was anderes. Diese Software war für mich persönlich, gemessen an dem Nutzen für mich, das absolute Highlight dieses Meetings.

Natürlich waren auch die anderen vorgestellten Produkte auf sehr hohem Niveau. Und gerade die direkte Vorführung durch die Programmierer, soweit möglich, stellte sicher, dass das gesammte Spektrum der Möglichkeiten gezeigt werden konnte und direkt die aufkommenden Fragen beantwortet werden konnten.

Bei einem ausgiebigen Mahl mit Wild und Eis gab es endlich wieder Gelegenheit ohne Hektik zu plaudern. Nachdem Axel Knabe und ich die Vorführung durchgezogen hatten, hatte ich ein komisches Gefühl und fragte nach der Uhrzeit. Mit gewissem Schock erfuhr ich den Grund. 23:30! Der Samstag war fast rum. Intensive Gespräche mit anderen Entwicklern taten ihr übriges und die Uhr rückte der 4 immer näher. Das Freibier für die Meute tat ihr übriges und einige schauten am nächsten Tag ungläubig auf die Bilder und Filme der Sauferei. Smily Happy

Nach einer noch kürzeren Nacht, wiederholte sich das Spiel vom Vortag, nur ohne Stromausfall. Mit aufkommendem Wehmut machten wir uns auf jede Minute so intensiv zu nutzen, wie möglich.

Ohne Pflichtprogramm wurden wieder Programme geschoben und noch im direkten Kontakt mit den Entwicklern Probleme erörtert und Wünsche geäußert. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass diese Treffen eine ideale Plattform für Entwickler bieten Motivation zu tanken und direktes Feedback zu erhalten. Warum viele sich strikt weigern ist mir ein Rätsel.Smily Happy

Als spezielles Bonbon ist auf der offiziellen AmigaMeeting DVD der offizielle und native USB2.0 Treiber für MorphOS enthalten.

Eigentlich hatte ich gedacht dieses Amiga Meeting würde wieder richtig Klasse. Dem war aber nicht so. Nein, auf einer Stufe von 1 bis 10 wäre das Treffen im letzten Jahr sicher eine 9 geworden, aber dieses Meeting benötigt eindeutig eine erweiterte Skala.

Die Örtlichkeiten waren bekannter maßen spitze, das Essen war vom Feinsten, es gab Freibier, es gab neue Software, es gab neue Hardware, ed gab neue User und es gab sogar neue Entwickler.

Danke an die ganze Mannschaft und auch das Küchenteam, das aus Hunderten von Kühen und Tonnen von Kartoffeln ungezählte Mengen an Standard-Platten in Form von Pommes-Currywurst herstellen. Beide Daumen hoch reicht hier nicht mehr!

Danke für dieses Wochenende! exit